„Ein Comic zur Bewältigung der Schreckenstaten von Charles Taylor“
Corsogespräch mit Wolf Böwig vom 12. Juli 2012
Ende Mai wurde der ehemalige Präsident Liberias Charles Taylor von einem UN-Sondertribunal in Den Haag wegen seiner Verbrechen in Libera zu 50 Jahren Haft verurteilt. Die Schreckenstaten hat der Fotojournalist Wolf Böwig miterlebt. Seit 1988 veröffentlicht er mit dem Schwerpunkt Langzeitdokumentation in Kriegs- und Krisengebieten weltweit.
Er ist auch Gründungsmitglied von Reporter ohne Grenzen, Berlin. Über die Gräueltaten Taylors hat er jetzt ein Projekt angestoßen, das mit grafischer Reportage richtig beschrieben ist. Mehr dazu erzählt Wolf Böwig gleich im Corsogespräch.
Black steht für die Dunkelheit, Light für das Licht. Das weitgehend im Dunkeln gebliebene Leid, das der liberianische Warlord und spätere Präsident Charles Taylor mit seinen Gräueltaten über Westafrika gebracht hat, will das Comicprojekt Black. Light ins Licht zerren. Mit einem Mix aus Fotografie, Zeichnungen und Reportagetexten. Zehn prominente Illustratoren aus verschiedenen Ländern sind beteiligt, angestoßen haben es der deutsche Kriegsfotograf Wolf Böwig und der portugiesische Reporter Pedro Rosa Mendes. Beide wurden für ihre Berichte aus der Region schon mehrfach ausgezeichnet, auch für den Pulitzer Preis nominiert, und beide haben diese Arbeiten aus den Jahren 1998 bis 2007 weltweit in Magazinen veröffentlicht. 15 Geschichten aus 4 Ländern entstehen da – über Kindersoldaten, über Massaker an Dorfgemeinschaften, über Flüchtlingsschicksale in Sierra Leone, Guinea Bissau, Liberia und Elfenbeinküste.